Aktuell / 04.09.2013

Ketzin: CO2-Einspeisung abgeschlossen

Die Einspeisung von CO2 am Forschungsstandort Ketzin ist beendet. Bild: GFZ

Ende August 2013 hat das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ) die Einspeisung von CO2 zur wissenschaftlichen Untersuchung der geologischen Speicherung des Treibhausgases abgeschlossen. Am Pilotstandort im brandenburgischen Ketzin wurden seit Juni 2008 insgesamt 67.271 Tonnen CO2 in salzwasserhaltigen Sandstein in einer Tiefe von 630 bis 650 Metern eingebracht.

 

„Wir konnten zeigen, dass die geologische Speicherung von CO2 am Pilotstandort Ketzin sicher und verlässlich ist, ohne Gefährdung von Mensch und Umwelt“, resümiert Axel Liebscher, Leiter des Zentrums für Geologische Speicherung am GFZ. Die bisher durchgeführten Untersuchungen haben grundlegende Erkenntnisse zum Speicherstandort selbst und zur geologischen Speicherung von CO2 in tiefliegenden, salzwasserführenden Gesteinsschichten geliefert. Die durch das gespeicherte CO2 hervorgerufenen Wechselwirkungen zwischen Fluid und Gestein haben keine Auswirkungen auf die Integrität der Speicher- und Deckgesteine. „Eine sinnvoll eingesetzte Kombination verschiedener geochemischer und geophysikalischer Überwachungsmethoden ist in der Lage, bereits kleinste Mengen CO2 zu entdecken und kann ihre unterirdische räumliche Ausdehnung abbilden“, sagt Liebscher. Zudem konnten numerische Simulationen das zeitliche und räumliche Verhalten des gespeicherten CO2 wiedergeben.

 

Zur Speicherung wurde überwiegend hochreines CO2 aus der Lebensmittelproduktion verwendet. Im Jahr 2011 wurden in einem sechswöchigen Versuch rund 1.515 Tonnen industriell abgeschiedenes CO2 aus dem Kraftwerk Schwarze Pumpe eingespeist.

 

In den nächsten fünf Jahren wird die CO2-Ausbreitung weiterhin überwacht. „Ziel der nächsten Phase ist, den vollständigen Lebenszyklus eines CO2-Speichers von der Erkundung des Standortes über den Betrieb bis zum Rückbau zu durchlaufen“, erklärt Liebscher. Im Herbst 2013 beginnen der Anlagenrückbau und der stufenweise Verschluss der Bohrungen in Ketzin.

Forschungsstandort Ketzin

Der schematische Aufbau der CO2-Einspeisung und -Überwachung in Ketzin. Die Abbildung des Berliner Fernsehturms am linken Rand verdeutlicht die Dimensionen. Bild: GFZ

Über eine Leitung wird das CO2 von den Tanks über die Bohrung Ktzi 201 in das Speichergestein eingebracht. Im Untergrund ist die aufgewölbte Lagerung der Gesteinsschichten in Ketzin angedeutet. Das CO2 wird an der Südflanke dieser Aufwölbungsstruktur in 630 bis 650 Metern Tiefe in das Speichergestein eingebracht. Das darüber liegende Deckgebirge aus etwa 210 m mächtigen Tonsteinen dichtet den Speicher ab. Der Pilotstandort Ketzin verfügt mittlerweile über vier Bohrungen mit einer maximalen Tiefe von 800 Metern. Die flachere Bohrung P300 endet über dem Deckgebirge und dient zur Überwachung der CO2-Speicherung.

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