Aktuell / 24.10.2014

COORETEC feiert 10 Jahre Kraftwerkforschung

Schwerpunkte der Kraftwerkforschung: Effizienz und Flexibilität


Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Technik. Hier gaben die Vertreter der Arbeitsgruppen einen Einblick in Ihre Arbeit und standen für anschließende Fachgespräche zur Verfügung. Das bestimmende Thema über alle AGs hinweg war die Flexibilisierung und die weitere Verbesserung der Effizienz im Teillastbetrieb von Kraftwerken. Die Rolle der konventionellen Kraftwerke wird sich in Zukunft wesentlich ändern.


Durch die derzeit hohen Gaspreise in der EU stehen Gaskraftwerke derzeit wirtschaftlich unter hohem Druck, bleiben aber dennoch im Fokus von COORETEC. Anforderungen für neue Projekte mit dieser Technologie sind neben niedrigen Emissionen auch eine hohe Flexibilität sowie hohe Netto-Wirkungsgrade in Voll- und Teillast. Aktuell erreichen die Wirkungsgrade Werte von knapp über 60%, können aber in Zukunft noch weiter ansteigen.

 

Bei der AG Turbo, die eng mit COORETEC verzahnt ist, war Flexibilität ebenfalls das beherrschende Thema. Allerdings ist hier neben der Lasten- und Betriebsflexibilität auch die Brennstoffflexibilität von großer Bedeutung. Das bedeutet, dass eine Turbine mit verschiedenen Gasen beziehungsweise Mischungen dieser Gase betrieben werden kann. Bei der Betriebs- und Lastflexibilität ist vor allem der bereits angesprochene Teillastwirkungsgrad ein großes Entwicklungsziel der Arbeitsgruppe.


Weiterhin war die Abscheidung von CO2 ein beherrschendes Thema. An diesem Beispiel lässt sich der dynamische Verlauf der Kraftwerkforschung gut darstellen: vor zehn Jahren, zum Start der COORETEC-Initiative waren die Wirkungsgradverluste für die Abscheidung und Einlagerung von CO2 noch so hoch, dass ein Einsatz dieser Technik zunächst nicht sinnvoll erschien. Die Forscher kamen allerdings zu dem Schluss, dass die CO2-Ziele und die 2°C-Grenze ohne einen effizienten Einsatz dieser Technologie nicht eingehalten werden können. Derzeit liegen in Deutschland viele Projekte zur CO2-Abscheidung auf Eis, da für die Speicherung derzeit kein Rückhalt aus der Bevölkerung vorhanden ist. Dennoch: Die bisherigen Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die geologischen Voraussetzungen zur Speicherung von CO2 vorhanden sind. COORETEC setze weiterhin auf diese Technologie, so Prof. Kather in seinem Vortrag als Leiter der AG3. Denn CCS sei weltweit eine Schlüsseltechnologie und die COORETEC-Initiative wolle auch den Export im Auge behalten.


Zusammenfassend blickten die Teilnehmer auf eine erfolgreiche Partnerschaft und waren sich einig, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen. Die abgeschlossenen Forschungsvorhaben konnten sich in vielen Fällen schon jetzt im kraftwerkstechnischen Maßstab bewähren und laufende Forschungen versprechen noch weitere erfolgreiche Entwicklungen in der Zukunft.

Aktuell geförderte Projekte:

Aktuelle Publikation

Der deutsche Weg zur Smart Power Generation (PDF 940 KB)

Aktuelle Publikation

Turbomaschinen.
Schlüsselkomponenten für mehr Effizienz in der Energieversorgung (PDF 2,47 MB)